Heinz Lukas - Kindermann

Il Trovatore - Guiseppe Verdi

Staatstheater Wiesbaden

Bild: Il Trovatore - Guiseppe Verdi Presse:
Skandal in Wiesbaden, Troubadour in Wiesbaden
Erst gellende Pfiffe, dann flogen Eier auf die Bühne, zum Schluß prügelten sich sogar die Zuschauer: Mit einem handfesten Theater-Skandal endete gestern Abend im Hessischen Staatstheater Wiesbaden die Oper Il Trovatore von Verdi. Die eigenwillige Inszenierung von Regisseur Heinz Lukas-Kindermann hatte die Theatergäste in zwei Lager gespalten. Die Aufführung musste nach einer schwülstigen Schlafzimmerszene um 15 Minuten unterbrochen werden.
Bild am Sonntag

Die Gewehre der Frau Azucena
Im großen Haus des Hessischen Staatstheater Wiesbaden löst die Inszenierung von Der Troubadour durch Heinz Lukas-Kindermann, die diesen Umstand durch Aktualisierung ins Bewusstsein rückte, statt ihn durch Belassen in einer nebelhaften Vergangenheit zu verschleiern, einen Theaterskandal aus. Ein aufregender Abend, auch ein anregender. Solche Experimente müssen möglich sein, sogar in Wiesbaden. Eine solch unverstaubte Aufführung wäre nicht im Moskauer Bolschoi-Theater möglich, allerdings auch nicht in der New Yorker "Metropolitan Opera".
Frankfurter Rundschau

Zerstörerische Lebensbedingungen in einer Welt aus Haß und Feindschaft
Heinz Lukas-Kindermann ist kein unerfahrener Opernregisseur. Er hat nicht nur viel Verdi und manchen Wagner, nicht nur Werke von Zemlinsky, Dukas oder Strauss (Salome in Wiesbaden), sondern auch mehrere bedeutende Stücke des zeitgenössischen Musiktheaters auf die Bühne gestellt. Wie jetzt auch sein original bewusst in italienischer Sprache dargebotener Wiesbadener Troubadour erhärtet, hält sich Kindermann in seiner durchgestalteten Bildsprache und sorgfältigen Personenführung ans gängige Vokabular zeitgemäßen Regietheaters.
Wiesbadener Kurier

Rebellion auf der Bühne, Aufruhr im Parkett, Umstrittener Troubadour in Wiesbaden
Lukas-Kindermanns wohldurchdachte Absicht ergab ein kühnes Konzept, mit Bühnenbilder Pet Halmen gemeinsam gründlich erarbeitet, konsequent und dicht in der Aussage und Realisierung. Ein bemerkenswerter Versuch, der, wie die Reaktion der in ihren Verdi-Vorstellungen empfindlich gestörten Besucher bewies, offensichtlich genau ins Schwarze traf.
Eine klare, dichte Inszenierung, sängerische Leistungen von hohem Format. Und: eine Oper, weltbekannt, die endlich "fassbar" wurde, "Inhalt" bekam! Die schlechteste Rolle an diesem Premierenabend spielte entschieden das Publikum.
Hannoversche Allgemeine Zeitung